Wenn ihr mich fragt, was mir in Corona-Zeiten besonders aufgefallen ist, dann auch, wie groß die Gefahr ist, dass man über „die anderen“ spricht.

Zum Beispiel eine (ganz ähnlich erlebte) Szene: In einem friedlich-freundlichen Mietshaus wohnen alle in guter Gemeinschaft zusammen. Dann kommt der Sommer 2020 und einige wenige Nachbarn fahren in den Süden. Plötzlich geht es los mit dem Getuschel im Hausflur: „Warum denn die Familie von schräg gegenüber ausgerechnet jetzt in Urlaub nach Italien fahren muss – wo doch jeder weiß, wie gefährlich das ist“ usw…
Schnell gibt ein Wort das andere und neue Verdachtsmomente kommen hinzu: „Ob es nicht sogar so ist, dass die Frau auch ordentlich zugelegt hätte im Homeoffice…“
Klatsch und Tratsch breiten sich aus und oft fallen hässliche Worte. Die kleine Gruppe im Hausflur ist für einen kurzen Moment stark und durch die schlechte Meinung gegenüber den Nachbarn zusammengeschweißt.

Das ist nicht nur für das Opfer, in unserem Fall die nette Familie von Gegenüber unerfreulich, es ist vor allem für unsere Lästerer selbst gefährlich. Denn sie zerstören sich mit ihren Gehässigkeiten
zuerst ihr eigenes Vertrauen in andere Menschen.

Und das ist mein Learning und Vorsatz für die neue Normalität:
Erkenne das Gute im anderen und erfreue dich daran. Oder auch als Kalenderkärtchen:

Liebe bringt Selbstvertrauen. Wut bringt Angst.

Dalai Lama

Auf Dauer wird ein positiver, liebevoller Blick auf Menschen dann normal. Eine wunderbare neue Normalität…

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